Prof. Dr. Maximilian Fichtner

Prof. Dr. Maximilian Fichtner ist Chemiker und Direktor am Helmholtz-Institut Ulm (HIU) für Elektrochemische Energiespeicherung, Professor für Festkörperchemie an der Universität Ulm und Leiter der Abteilung ”Energiespeichersysteme ” am Institut für Nano-technologie des Karlsruher Instituts für Technologie.

In der Vergangenheit leitete er eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung von künstlichen Kraftstoffen und wechselte danach zur Wasserstofftechnologie. In dieser Zeit vertrat er die Bundesrepublik bei der Internationalen Energie-Agentur (IEA) im Bereich Wasserstoffspeicherung.

Fichtner ist Initiator und Sprecher einer der international größten F&E-Plattformen im Batteriebereich namens CELEST (Center for Electrochemical Energy Storage Ulm-Karlsruhe). Er ist Sprecher des DFG-Exzellenzclusters “Energiespeicherung jenseits von Lithium (POLiS)“ und Teil des Kernteams eines neuen europäischen Flaggschiffs zur Batterieforschung namens “BATTERY2030+”. Weiterhin ist er Mitglied des BMBF-Beirates Batterieforschung Deutschland.

Seine Forschungsschwerpunkte sind Rohstoff- und Nachhaltigkeitsfragen, neue Prinzipien der Energie-speicherung und die Herstellung und Untersuchung der dafür benötigten Materialien. Fichtner ist Autor und Co-Autor von ca. 450 Veröffentlichungen, Konferenz- und Buchbeiträgen, 20 Patentanmeldungen und Herausgeber eines Buchs zu Magnesiumbatterien.


Die Entwicklung nachhaltiger Batterien: Neue Forschung. Neue Materialien. Neue Speicherkonzepte. - Vortrag

Die Entwicklung von Batterien, insbesondere für portable und für automobile Anwendungen, folgte jahrelang einer klaren Stoßrichtung: Die Batterien sollen mehr Energie auf kleinem Raum speichern können, sie sollen schnell aufladbar, sicher, langlebig und kostengünstig sein. Nachdem die Speicherkapazität der Lithium-Ionenbatterie (LIB) seit ihrer Kommerzialisierung 1991 um den Faktor vier gesteigert werden konnte und der Preis um den Faktor 18 sank, kommt es in neuerer Zeit zu einem Paradigmenwechsel bei den verwendeten Speichermaterialien. So werden die oben genannten Ziele gerade erweitert um die Forderung nach Systemen mit einer nachhaltigen Zusammensetzung. Dabei spielt eine Rolle, dass bis zum Jahre 2030 eine Verzehnfachung der Batterieproduktion erwartet bzw. angestrebt wird und dass bei einigen Rohstoffen wie Kobalt oder Lithium Engpässe befürchtet werden. Soll die Technik auf längere Sicht erfolgreich sein, muss die Aufgabe in Zukunft auf der Basis häufig vorkommender und ungiftiger Rohstoffe gemeistert werden, die gleichzeitig in der Lage sind, die oben genannten Ziele zu erreichen und so die Performance zu erhöhen. In diesem Zusammenhang hat sich in neuerer Zeit ein äußerst fruchtbares Zusammenspiel von Chemie und Engineering ergeben, welches es mittlerweile erlaubt, leistungsfähige Speicher, z. B. für E-Autos, auch mit bereits bekannten nachhaltigen Materialien zu verbauen. Ein neues Innendesign der Batterie erlaubt es heute, die Materialpalette dafür deutlich zu erweitern. Doch die Zeit drängt. Für völlig neu zu entwickelnde Materialien werden deshalb in einigen Ländern erste KI-gesteuerte Anlagen zur beschleunigten Materialentwicklung aufgebaut – unter anderem in Ulm, wo gerade eine weltweit einzigartige, KI-gesteuerte autonome Robotik ihre Arbeit aufnimmt.

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